Home Is Where Your Art Is: Minimalistisches Wohnen

Minimalismus im Interior Design schafft Klarheit

Eigentlich ist ja kaum ein Einrichtungstrend zeitgemäßer als der Minimalismus, wenn man mal darüber nachdenkt. In Zeiten von Klimawandel einerseits und ständiger Reizüberflutung andererseits kommt doch ein Wohnstil, der sowohl bewussten Konsum als auch Simplizität propagiert, gerade richtig!

Wir können unsere Wohnung Marie Kondō-en, bis wieder etwas Ruhe im Kopf einkehrt und uns endlich abgewöhnen, Dinge anzuhäufen, die wir nicht brauchen – und meistens nicht mal wirklich wollen. Aus psychologischer und Nachhaltigkeitssicht ein absolutes Erfolgsrezept, oder? Und dann hat der minimalistische Wohnstil gleich noch einen Vorteil: Er hält uns dazu an, Möbel und (wenige) Accessoires zu erwerben, die quasi zeitlos sind.

Peace of nature von Holger Nimtz
Peace of nature von Holger Nimtz

Aber beginnen wir vorn. Minimalismus im Interior-Design, das bedeutet Simplizität durch und durch. Das Minimalismus-Mantra lautet “weniger ist mehr”, und so abgedroschen das auch klingen mag, hier stimmt es definitiv. Jedes Möbel, jedes Accessoire benötigt seine Daseinsberechtigung, sonst hat es keine Chance, integriert zu werden. Der Raum soll sich sauber, ordentlich und übersichtlich anfühlen – nicht überladen mit zu vielen Gegenständen oder auch mit Farben, die sich nicht gegenseitig ergänzen. Das wenige Dekor ist von reduktiven Designelementen geprägt und ist ganz und gar schnörkellos.

Funktionalität hat beim Minimalismus oberste Priorität: Das Design der Möbelstücke lebt dabei von der Schönheit der Formen und der Qualität der Materialien. Nichts sollte nur des Effektes wegen hinzugefügt werden.

Die minimalistische Raumgestaltung lebt außerdem von Offenheit und Licht, denn beides zusammen schafft eine beruhigende Umgebung, in der wir uns frei fühlen und in der wir uns entspannen können.

Above the clouds 1/2 von Studio Na.hili
Above the clouds 1/2 von Studio Na.hili

Warum überhaupt Minimalismus?

  1. Minimalistisches Wohndesign ist gut für die Seele: Es wirkt beruhigend, in einem gut durchdachten und übersichtlichen Zuhause zu leben. Im Alltag unseres modernen Lebens prasseln ständig die unterschiedlichsten Reize von außen auf uns ein – da ist es umso wichtiger, am Ende des Tages Auge und Geirn auch mal nicht zu stimulieren.
  2. Minimalistische Möbel, Wandbilder und Accessoires sind zeitlos. Wer von uns hat nicht schon hin und wieder mal einen Trend mitgemacht, an dem man sich dann blitzschnell sattgesehen hat? Weil er zu grell war, weil man ihn dann an jeder Ecke anderswo wiedersah oder weil er schlicht von vornherein nicht zu uns gepasst hatte? Bei minimalistischem Design ist das nahezu unmöglich.
  3. Nicht so viele Quadratmeter zur Hand? Minimalistische Raumgestaltung eignet sich hervorragend, um kleine Räume größer erscheinen zu lassen!
  4. Minimalismus-Liebhaber sparen Bares. Ok, zugegebenermaßen nicht alle. Denn es lässt sich schwer leugnen, dass man auch ein kleines Vermögen für minimalistisches Wohndesign liegen lassen kann. Auf jeden Fall aber verschwendest Du keine Ressourcen für Einrichtungs- und Deko-Gegenstände, die Du gar nicht brauchst.
  5. Und ‚Ressourcen‘ ist auch das Stichwort für unseren letzten Punkt: Wie eingangs bereits erwähnt, fügt sich minimalistisches Wohnen geschmeidigst in das Thema Konsumkritik mit ein. Alle, die gerne nachhaltig leben möchten, finden im Minimalismus nicht nur ein Design, sondern auch eine Lebenshaltung, die dazu passt.
Sleeping Beauty von Shatha Al Dafai All You Need is Sleep von Vivid Atelier
Sleeping Beauty von Shatha Al Dafai
All You Need is Sleep von Vivid Atelier

Wie richte ich mich gekonnt minimalistisch ein?

  1. Bewusstsein schaffen: Jede neue Anschaffung für Dein Zuhause will gerechtfertigt sein. Brauche ich das? Will ich das wirklich? Passt es zum Rest?
  2. Ordnung muss sein: Entrümple so viel wie möglich und investiere in schöne und praktische Aufbewahrungsmöglichkeiten.
  3. Klare Kante zeigen: Mit minimalistischem Interior verhält es sich so, wie wir es vor einigen Wochen schon über Bauhaus und Co. gelernt haben: Die Form folgt auch hier der Funktion. Praktikabilität hat Priorität, klare Linien und glatte Oberflächen sind ein Muss.
  4. Und Deiner Linie treu bleiben: Halte Dich konsequent an maximal drei Farbtöne pro Raum, die nur wenige Farbtöne voneinander entfernt liegen. Ein monochromatisches Farbschema aus Weiß, Beige und Grau ist dabei typisch. Achtung: Farbe darf (in Maßen) als Akzent verwendet werden!
Strand von Gregor Ingenhoven
Strand von Gregor Ingenhoven

Und wenn dann Langeweile aufkommt?

Einen minimalistischen Raum warm und einladend wirken lassen, ist mitunter gar nicht so einfach. Selbst wenn es richtig gut umgesetzt ist, kann sich minimalistisches Wohn-Design schnell ein wenig seelenlos anfühlen. Um das zu vermeiden kannst Du

  1. verschiedene Farben kombinieren: Haben wir Dir gerade eine monochromatische Farbpalette empfohlen? Haben wir, aber keine Regel ohne Ausnahme. Wie bereits erwähnt, darfst Du gerne etwas Farbe zum Akzentuieren einsetzen. Entweder etwas knalliger und dafür ganz wenig, oder – zum Beispiel bei Deinen Textilien – etwas verbreiteter und dann ein wenig gediegener (dunkle Blau- oder Grüntöne eigenen sich hervorragend).
  2. mit Textilien Wärme schaffen: Teppiche, Decken, Vorhänge und Kissen aus Stiffen wie Wolle oder Baumwolle machen Deinen Raum nicht nur gemütlicher und wärmer, sie passen auch gut zum minimalistischen Stil Deines restlichen Interiors.
  3. mit Wandbildern Akzente schaffen: Klar, Kunst muss sein. Aber auch Deine Bilder sollten schlicht sein in Komposition und Farbgebung – wie weiter oben beschrieben wollen wir ja Auge und Kopf nicht zu sehr stimulieren.
Julie von Julia Hariri
Julie von Julia Hariri
Tree Amount
345.632
Seit 2021 konnten wir dank unserer Bildverkäufe bereits 345.632 Bäume pflanzen. Diese Bäume werden innerhalb der nächsten fünf Jahre ca. 27.650.560 kg CO₂ aufnehmen.