Quallensee

Boris Buschardt lebt den Geist von Photocircle mit Leib und Seele: Mit seinen Bildern finanziert er zu 100% unsere sozialen Projekte rund um die Welt. Seit 27 Jahren fotografiert der gebürtige Berliner nun schon – dabei kamen ihm im Laufe der Zeit Insekten, Frösche und Reptilien im Costa Ricanischen Regenwald, explodierende Glühbirnen sowie einige der ursprünglichsten Landschaften unseres Planeten vor die Linse. Sein neuestes Projekt führte ihn nach Mikronesien – wo er Bilder in einem Ozean von Quallen aufnahm.

Blue Lagoon von Boris Buschardt

Blue Lagoon von Boris Buschardt

Wie bist Du zur Fotografie gekommen? 

Über das Reisen! Schon als Kind war ich viel mit meinen Eltern unterwegs und habe dabei auf Diafilm fotografiert. Bei meinen ersten eigenen Reisen, zum Beispiel mit 17 in die USA, habe ich das dann noch intensiviert und hinterher Diavorträge in der Schule und im Freundeskreis gehalten. Dabei bin ich bis heute geblieben – ich fotografiere immer noch fast ausschließlich auf Reisen!

Was kann Fotografie (nicht)?

Ich kann davon nicht leben – was aber auch nicht schlimm ist, da ich einen anderen Job habe, der mir auch viel Spaß macht. Im Gegenteil: So kann ich ganz alleine entscheiden, wann, wo und wie ich etwas fotografieren will.

Du bist über Bilder von Insekten und Reptilien über explodierende Glühbirnen zur Landschaftsfotografie gekommen – was steckt hinter diesem außergewöhnlichen Werdegang?

Grundsätzlich bin ich offen für viele verschiedene Bereiche der Fotografie und probiere häufiger auch mal etwas Neues aus; aktuell zum Beispiel Unterwasserfotografie. Eine Zeit lang habe ich mich sehr intensiv mit der Macro-Fotografie (in den Regenwäldern von Costa Rica) sowie der High-Speed-Fotografie beschäftigt. In beiden Fällen wird das Ergebnis aber sehr stark von der aufwendigen Blitztechnik geprägt – und auch zu einem guten Teil vom Zufall. Der Schwerpunkt liegt auf den technischen Aspekten der Fotografie, die künstlerischen Aspekte wie sorgfältige Bildgestaltung kommen dabei etwas zu kurz. Das war dann auch meine wesentliche Motivation für den Umstieg auf Landschaftsfotografie: Die Bildgestaltung besitzt hier eine deutlich höhere Bedeutung. Durch Wahl von Brennweite, Kameraposition, Blende, Filter, Belichtungszeiten sowie bewusstes Warten auf bestimmte Licht- und Wetterverhältnisse, hat man hier sehr viel mehr Möglichkeiten, das Bildergebnis kreativ zu beeinflussen. Für wirklich gute Landschaftsfotos braucht man daher meiner Meinung nach auch viel Erfahrung sowie ein Gefühl für ruhige und gleichzeitig interessante Bildkompositionen. Das ist mir auch nach vielen Jahren nie langweilig geworden.

Silfra von Boris Buschardt

Silfra von Boris Buschardt

Giant Lobelia Rwenzori von Boris Buschardt

Giant Lobelia Rwenzori von Boris Buschardt

Wer hat Dich in Deiner Entwicklung als Fotograf geprägt?

Da gibt es viele verschiedene Einflüsse. Mein Vater hat mich schon sehr früh an die Fotografie herangeführt und mir die technischen Grundlagen erklärt. Mit circa zehn Jahren habe ich von ihm eine Agfa Optima Kamera bekommen (eine analoge Mess-Sucherkamera mit Festbrennweite) mit der ich dann viel auf Reisen fotografiert habe. Später habe ich dann viele Bücher über Fotografie, insbesondere Landschaftsfotografie gelesen und dabei viel über Bildaufbau und Technik gelernt. Einen wesentlichen Einfluss zu der Zeit hatten Fotografen wie Galen Rowell, die die Landschaftsfotografie durch den Einsatz von Superweitwinkelobjektiven revolutioniert haben. Früher hat man Weitwinkelobjektive vor allem für Übersichten von sehr großen, weit entfernten Objekten wie dem Grand Canyon eingesetzt. Galen Rowell und einige seiner Kollegen haben angefangen, Objekte im Nahbereich, wie Steine oder Pflanzen, mit in den Bildaufbau einzubeziehen, ohne dabei die Bildkomposition im mittleren Entfernungsbereich oder im Hintergrund zu vernachlässigen. Das Ergebnis waren sehr dynamische Bilder, die den Betrachter lange Zeit fesseln konnten. Inzwischen hole ich mir meine Anregungen vor allem aus dem Internet, zum Beispiel bin ich aktiv im Fotoforum von Fred Miranda.

Dein letztes Projekt hat Dich nach Palau geführt. Wie kam es dazu und was hast Du dort fotografiert?

Auslöser für meine Reise nach Palau war ein IMAX Film, den ich vor rund 20 Jahren in Berlin gesehen hatte. Er hieß „Wunderwelt der Meere“, die Filmmusik war von Sting. Highlight des Films war eine Szene mit Millionen leuchtender Quallen. Nachdem ich letztes Jahr angefangen habe, mich mit der Unterwasserfotografie zu beschäftigen, ist mir diese Szene wieder eingefallen. Nach einigen Recherchen habe ich dann herausgefunden, dass es sich um einen See in Palau – einer Inselgruppe in Mikronesien – handelt und die Quallen ungefährlich sind. Damit war klar: ich muss da hin. Meine Erwartungen wurden dann auch gänzlich erfüllt: Das Erlebnis, durch sechs Millionen Quallen zu schwimmen, ist unvergleichlich. Man fühlt sich wie im Weltraum, umgeben von Millionen Aliens. Ich hoffe, dass meine Fotos dieses Gefühl ein Stück weit vermitteln können.

Die Geschichte hinter einem Deiner Bilder: Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum?

Jellyfish Lake von Boris Buschardt

Jellyfish Lake von Boris Buschardt

Hinter den Bildern vom Jelly Fish Lake steckt eine sehr intensive Erfahrung! Ich habe circa 2.000 Aufnahmen im Quallensee gemacht und war dafür an vier Tagen jeweils mehrere Stunden im Wasser. Plus: Die Bildbearbeitung von Unterwasserfotos ist immer deutlich aufwändiger als die von Landschaftsaufnahmen. Hauptproblem sind dabei Partikel im Wasser, die von der Sonne – oder einem Blitz – angestrahlt werden, und das Bild sehr unruhig machen. Dasselbe gilt für die häufig auftretende unschöne Lichtreflexe im Domeport. Wenn man diese Störungen dann im Bild mit dem Stempeltool von Lightroom entfernt, kann das je nach Foto schon mal ein bis zwei Stunden dauern.

Boris Buschardts Galerie auf Photocircle ist wie Kurzurlaub für die Seele – ein ganzes Universum an atemberaubenden Landschaftsaufnahmen. Und: Der Fotograf spendet 100% des Erlöses aus seinen Verkäufen an unsere Entwicklungsprojekte! Weitere Bilder, tolle Bildserien und Neuigkeiten veröffentlicht er außerdem auf seiner Webseite.

Reserva Nacional Cerro Castillo von Boris Buschardt

Reserva Nacional Cerro Castillo von Boris Buschardt

Pacific Rim NP von Boris Buschardt

Pacific Rim NP von Boris Buschardt

Bastei von Boris Buschardt

Bastei von Boris Buschardt

Haukland von Boris Buschardt

Haukland von Boris Buschardt

Lofoten Winter Wonderland von Boris Buschardt

Lofoten Winter Wonderland von Boris Buschardt

Tree Amount
346.039
Seit 2021 konnten wir dank unserer Bildverkäufe bereits 346.039 Bäume pflanzen. Diese Bäume werden innerhalb der nächsten fünf Jahre ca. 27.683.120 kg CO₂ aufnehmen und verbessern zudem die Lebensbedingungen der Menschen vorort.